Gold im Portfolio – eine Vielzahl von Finanz- und Anlageexperten, wie Jürgen Hartmann von der ascent AG, raten dazu, zwischen 5 oder gar 25 Prozent des Edelmetalls im Portfolio zu halten. Doch muss es ausgerechnet physisches Gold sein?
Selbstverständlich bietet das physische Gold eine Vielzahl an Vorteilen, immerhin ist es ein – in der Menge begrenztes – Edelmetall, welches bereits seit Jahrtausenden von Menschen aus aller Welt nachgefragt wird und sehr beliebt ist. Aufgrund der natürlichen Mengenbegrenzung und der anhaltenden Nachfrage gilt Gold als wertstabil und krisensicher.
So steigt die Nachfrage nach Gold besonders stark an, wenn es an den Börsen der Welt kriselt und die Kurse fallen. Fachen steigende Kurse jedoch die Nachfrage nach Wertpapieren an, sinkt wiederum das Interesse an Gold, weshalb die Kurse entsprechend sinken oder sich ewig seitwärts bewegen. Ein Blick in die Historie des Goldpreises zeigt es deutlich: Seit dem Jahr 1975 stieg der Kurs des Goldes immer dann an, wenn Anleger das Vertrauen in die Wirtschaft verloren. So erreichte der Goldkurs im Jahr 1980, aufgrund der hohen Inflation in vielen Industrieländern, seinen bis dahin Rekordkurs von 850 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm). Seit dem Jahr 2008 markiert der Goldkurs aufgrund der Angst vor dem Zusammenbruch des Finanzsystems und der hohen Schuldenlast der Eurostaaten regelmäßig neue Höchststände. Der Goldpreis erreichte seinen Höhepunkt bei 1800 Dollar je Feinunze und beruhigte sich erst im Sommer 2012 wieder, als der Chef der Europäischen Zentralbank (EZB), Manuel Draghi, versprach, alles zu tun was nötig sei, um den Euro zu retten.
Zwischen diesen Phasen konnte der Goldpreis als rentierliches Investment nicht überzeugen, so Jürgen Hartmann. Wer im Jahr 1980 sein Geld in Gold investierte, musste bis zur Finanzkrise 2008 warten, um seinen Einkaufskurs wieder zu erreichen.
Gold – der Fels im Portfolio
Wie ein Portfolio gestaltet wird, in welche Anlagen letztendlich investiert wird, sollte jeder Anleger auf Grundlage seines Risikoprofils entscheiden. Anleger mit viel Erfahrung und einem risikofreudigen Profil werden um die geringe Rendite des Goldes einen großen Bogen machen. Wer jedoch auf hohe finanzielle Sicherheit setzt, dem empfehlen Finanz- und Anlageexperten wie Jürgen Hartmann von der ascent AG, zwischen 5–10 Prozent des Portfolios in Gold zu halten. Ein Anleger, welcher von der Stabilität des glänzenden Edelmetalls profitieren möchte, jedoch auch gern Renditechancen nutzen will, kann seinen Blick von den Rohstoffmärkten auch abwenden und die Wertpapierbörsen genauer unter die Lupe nehmen. Denn an der Börse sind auch Unternehmen notiert, welche Gold fördern und weiterverarbeiten. Diese Unternehmen haben auch Fondsmanager im Blick. So haben Anleger die Möglichkeit, neben dem physischen Erwerb von Gold mit höherem Risiko auch Aktien der goldfördernden Unternehmen zu erwerben oder Anteile eines Gold-Fonds ins Portfolio aufzunehmen. Als der Goldpreis Mitte des Jahres 2016 um 20 Prozent zulegen konnte, profitierten die Anleger in Gold-Fonds von einer Wertsteigerung von 60 Prozent und mehr. Damit ist eine Möglichkeit geschaffen, in Gold zu investieren und zusätzlich Rendite neben den Preisentwicklungen des Goldes auf Grundlage von unternehmerischen Tätigkeiten der fördernden und verarbeitenden Unternehmen zu generieren.